COROMANDEL UND BAY OF PLENTY – GOLD, ÖLKATASTROPHE, WELTMEISTER UND SCHWEFELSTADT

30 10 2011

COROMANDEL:
Nach einem kurzen Aufenthalt in unserer fast schon zweiten Heimat Auckland ging es direkt weiter Richtung Osten an der Küste entlang. Hier erwartete uns zunächst die Coromandel-Halbinsel mit ihren schönen Küstenlandschaften und hügeligem Landesinneren. Da die Bewohner von Coromandel sich ihre Umgebung anscheinend nicht mit Unmengen von Campervans außerhalb der dafür vorgesehenen Campingplätze verschandeln wollen, ist Wildcampen ausdrücklich an jeder freien Ecke mittels freundlicher, aber bestimmter Schilder verboten. So war unser Aufenthalt hier kürzer als geplant… Zeit blieb aber dennoch für drei Highlights: Die Cathedral Cove, den Hot Water Beach und Waihi. Erstere erreicht man nach einer halbstündigen Wanderung zu einem verborgenen Sandstrand. Gesäumt von anderen tollen Steinformationen gibt es hier einen großen Felsbogen, den man durchqueren kann. Einige Kilometer weiter ist der Hot Water Beach zu finden. Hunderte von Touristen versammeln sich hier zwei Stunden vor und nach der Ebbe, um an einem kleinen Strandabschnitt von etwa 100 Metern Löcher zu buddeln und sich so eine eigene Badewanne zu schaffen. Faszinierenderweise ist das darunter liegende Wasser tatsächlich brühend heiß! An manchen Stellen verbrennt man sich schon die Füße, wenn man einfach nur stehen bleibt.
Eine weitere Attraktion von Coromandel sind die Goldstädte. Dabei handelt es sich nicht nur um schon vergangene Goldgräberträume, sondern der Rausch ist hier noch immer im vollen Gange! Waihi im Süden hat mitten in der Innenstadt die reichste und noch aktiv betriebene neuseeländische Mine. Seit 1878 mit einer Unterbrechung wird hier nach Gold und Silber in der „Martha Mine“ gegraben. Im Durchschnitt werden aus einer Tonne Fels 3 bis 6 Gramm Gold gewonnen.

BAY OF PLENTY:
Eines der bekanntesten neuseeländischen Touristenziele, die Bay of Plenty, hat derzeit ein schweres Schicksal zu erleiden. Wie wir mittlerweile wissen, seid auch Ihr in Deutschland bestens über den Cargo- und Ölfrachter „Rena“ und dessen Auflaufen informiert. Das Auslaufen des Öls bedeutet wirklich Schlimmes für die gesamte Region. Kurz vor Tauranga sahen wir die ersten Hinweise auf dieses Unglück: Kilometerweit ist der Strand abgesperrt und Schilder warnen vorm Fischen, Schwimmen und überhaupt bloßem Berühren von Sand und Wasser. Von der Spitze des nahegelegenen Mount Maunganui, den Kristin bestieg, konnte sie dann sogar in weiter Ferne die Rena erkennen. Es macht einen schon sehr traurig, solch ein Ereignis mit bloßem Auge zu sehen. Wir können nur hoffen, dass sich das Öl nicht noch mehr ausbreitet und weiteren Schaden anrichtet. Glücklicherweise war 70km östlich der Strand wieder frei und ungefährlich und so verbrachten wir einige entspannte Tage in Matata. Christian hatte hier endlich seine ersten Erfolgserlebnisse beim Angeln. Die gefangenen Kahawais waren zwar klein, aber trotzdem lecker! Im einzigen Hotel Matatas mit angeschlossenem Pub feierten wir dann auch den Weltmeisterschaftstriumph im Rugby. Das Sommermärchen gibt es also doch und so schlugen die All Blacks im eigenen Land unsere französischen Nachbarn in einem spannenden Finale mit einem Punkt Vorsprung und wurden das zweite Mal Weltmeister. Das Ganze begossen wir mit den Einheimischen, einem französischen Pärchen und jeder Menge Bier zu Musik aus der Juke-Box.

ROTORUA:
Die Schwefelstadt Rotorua im Landesinneren ist auf jeden Fall ein Phänomen für sich. Im Umkreis von ca. 30km riecht es je nach Windrichtung nach Schwefel – oder sollten wir besser sagen, stinkt es nach faulen Eiern?!? Immer wieder, wenn uns eine solche „Duftnote“ in die Nase kam, wussten wir: Für kein Geld der Welt würden wir in dieser Stadt wohnen wollen! Rotorua sitzt im dynamischsten thermalen Gebiet Neuseelands, das über unzählige, dampfende Heiße Quellen und immer wieder leicht explodierende Schlammlöcher verfügt. Aber gerade deswegen und aufgrund ihres Geruchs ist sie die Touristenattraktion Nummer 1 auf der Nordinsel. Wir hielten es gerade mal einen Tag aus und flüchteten zurück an den Pazifik, um weiter entlang der Ostküste gen Süden zu cruisen.



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