BALI – MOPEDTOUREN, WRACKERKUNDUNG UND HAHNENKÄMPFE

26 06 2011

SANUR / MOPEDTOUREN 1:
Nach unserer Überfahrt aus Java verbrachten wir einige Tage in Sanur, im Südosten Balis. Sanur ist der angeblich älteste Touristenort Balis und dementsprechend weit fortgeschritten: Fast Food, Supermärkte, Souvenirläden, Restaurants und Hotels der gehobenen Klasse gibt es zuhauf. Für uns gab es hervorragendes und billiges Essen auf dem Nachtmarkt; wir leisteten uns ein schönes Zimmer mit Sofa und Kühlschrank und nutzten Sanur ansonsten hauptsächlich zum Ausruhen und für Tagestouren mit dem Moped. Wir machten unter anderem eine Fahrt in den Süden Balis nach Nusa Dua und zum Benoa Harbour. An einem anderen Tag fuhren wir in Richtung Norden durch Padang Bai und Amlapura bis rauf nach Amed. Zwischen Amlapura und Amed verließen wir die Hauptstrecke, um auf Nebenstraßen nahe an der Küste entlang zu fahren und sahen das Bali, wie man es sich aus Bildern und Dokumentationen so vorstellt: Kleine Fischerdörfchen, unzählige Palmen, abgewechselt von Reisterrassen mit dem im Hintergrund liegenden Pazifik auf der einen Seite und dem alles überragenden Mount Angung im Landesinneren, dessen Spitze meist über einer Wolkendecke malerisch hervorragt. Auf diesen Rundtouren wuchs unsere Zuneigung zu Bali immer mehr – diese Insel hat einfach etwas, was uns richtig wohlfühlen lässt! Der Abstecher entlang der Küste kostete uns zwei Stunden – wir mussten für mehr als eine Stunde in der Dunkelheit zurück nach Sanur fahren. Bei dem halbsbrecherischen Verkehr mit äußerst tückischen Überholmanövern war das kein Zuckerschlecken und wir waren froh, als wir heil wieder ankamen.

NUSA LEMBONGAN:
Südöstlich von Bali liegen drei kleinere Inseln – Nusa Lembongan, Nusa Ceningan und Nusa Penida. Wir verließen Sanur mit einem lokalen Fährboot und verbrachten vier Tage auf Nusa Lembongan, einer gerade erst vom Tourismus entdeckten und daher noch sehr ruhigen Ecke. Am ersten Tag nach der Ankunft erkundeten wir die Insel per Moped. Im Übrigen gibt es auf der gesamten Insel wenige Autos, die dann lediglich zum Transport für die weitere Entwicklung der Insel genutzt werden. Die Nachbarinsel Nusa Ceningan ist per Brücke zu erreichen, die als rege Versorgungslinie für Mopeds und schmale Handwagen dient. Unter anderem waren wir am sehr abgeschiedenen Secret Beach, an dem wir einen traumhaften Wellengang vorfanden. An einer anderen gerade neu angelegten Stelle wurden Klippensprünge in 10 bis 15 Metern angeboten. Zurück auf Nusa Lembongan legten wir uns noch für eine Weile an den für uns schönsten Strand Dream Beach. Bei Badelust wussten wir von nun an, wo wir die kommenden Tage verbringen konnten…
Neben schönen Stränden und einem noch relativ unberührten und ruhigen Flair haben die drei zusammen liegenden Inseln auch eine Reihe von bekannten Tauchplätzen zu bieten. Wir machten einen Tauchgang in der Manta Bay, in der wir mehrere der großartigen, knapp 2 Meter großen Mantarochen zu sehen bekamen. Den zweiten Tauchgang legten wir in der Crystal Bay ein, in der wir neben einer über 300 Jahre alter Koralle unzählige bunte Fische und weitere traumhaft schöne Korallen sahen.
Was unter anderem auf Bali und somit auch auf Nusa Lembongan sehr populär ist, sind die eigentlich verbotenen Hahnenkämpfe. Auf Nusa Lembongan wird das Verbot damit umgangen, dass der einzige Polizist auf der Insel ein kleines Schweigegeld bekommt. So konnte Christian an einem Spätnachmittag mehrere Hahnenkämpfe sehen (Kristin sparte sich dieses Gemetzel). Bis es zum direkten Hahnenkampf kommt, werden dem „Kampfrichter“ die Hähne vorgestellt, die Rasierklingen an einen der Füße mit einer Kordel befestigt und die Hähne von deren Besitzer mit Tätscheleien auf den bevorstehenden Kampf vorbereitet. Ist alles vorbereitet geht es in die „Arena“ – einem von den Zuschauern gebildeten Kreis. Während die Besitzer ihre meist wunderschönen Tiere noch festhaltend gegeneinander aufgeilen, gehen die Wetten los. Nur wenn der Wettbetrag in Summe auf beide Hähne gleich hoch ist, wird auch gegeneinander gekämpft. Die von den Besitzern und Zuschauern angefeuerten Hähne bepicken und bespringen sich. Dabei rammt die Rasierklinge unerbittlich in den Körper des Kontrahenten. Der Kampf endet nur mit dem regungslosen Liegen oder dem direkten Tod eines der Tiere. Nach zwei weiteren Hähnenkämpfen und toten Tieren hatte Christian genug gesehen.

PADANG BAI / MOPEDTOUREN 2:
Nach Nusa Lembongan entschieden wir uns für Padang Bai als nächstes Ziel. Dort gefiel es uns bei unserer ersten Durchfahrt aufgrund des schönen abgelegenen Strandes sehr gut. Das Dorf ist eine gute Mischung aus lokalem Leben und westlichem Küstenflair. Zudem fahren von Padang Bai aus auch die Fähren nach Lombok, unserem späteren Ziel. Nach einer Nacht machten wir uns mit nur einem Rucksack auf eine mehrtägige Rundreise wiederum mit dem Moped. Unser erstes Ziel war Ubud, der kulturellen und spirituellen Hochburg Balis. Im letzten Jahr kam ein zusätzlicher Boom durch den Erfolg von „Eat, Pray, Love“ und so tummeln sich in dieser kleinen Stadt nur so die Touristenschwärme, Yoga- und Wellnessanbieter und Restaurants. Erwähnenswert sind auch die unzähligen Geschäfte außerhalb des Stadtkerns, in denen Einheimische und niedergelassene Ausländer handwerkliche Produkte herstellen und verkaufen wie Schmuck, Möbel, Lampen, Vasen usw. Ubud liegt zudem inmitten wunderschöner Reisterrassen.
Nach zwei Tagen ging es weiter durch Zentral-Bali mit seinen Bergen und Wäldern, weiteren Reisterrassen und Bergseen wie dem in Bedugul mit seinem bekannten Seetempel Pura Ulun Danu. Wir waren doch froh, als wir nach einigen Stunden Fahrt den Norden Balis und damit den Ozean wieder erreichten, denn die Hochebenen Balis sind relativ kalt insbesondere auf dem Moped in Sommerklamotten… Im Norden ließen wir uns in Lovina nieder und erkundeten von dort aus die Umgebung. Dazu zählen schwarze Sandstrände und heiße Quellen. Lovina wird uns immer im Gedächtnis bleiben aufgrund eines kleinen Straßenstandes. Schon auf Java hatten wir unsere Vorliebe für Martabak entdeckt – eine pfannkuchenähnliche Speise, die nach oder während des Bratens mit verschiedenen Inhalten gefüllt wird. In Lovina war die süße Zusammenstellung von Schokolade und Käse mit dickflüssiger, süßer Milch unschlagbar – mmmmhhhhhh lecker oder auf indonesisch: ENAK
Auf dem Rückweg wieder am Ozean entlang nach Padang Bai machten wir einen Zwischenstop in Tulamben, das angeblich einzig und allein entstand, um die Touristen hier zu versorgen. Tulamben hat nur eine große Attraktion zu bieten und die befindet sich am Meeresboden. Etwa 50 Meter von der Küste entfernt liegt die USAT Liberty, ein 120 Meter langes US-Cargo-Schiff aus dem Zweiten Weltkrieg. Es wurde von den Japaner 1942 zerbombt und viele Jahre später durch ein Erdbeben an die jetzige Stelle getragen. Kurz entschlossen entschieden wir uns für unseren ersten Wrack-Tauchgang. Das Wrack macht seinem Namen alle Ehre und demnach ist von seiner eigentlichen Form unter Wasser nicht mehr viel zu erkennen. Dafür bietet es einen anscheinend attraktiven Lebensraum für wundervolle Korallen, Fische und sogar ganze Fischschwärme. Zudem hatten wir das Glück in Wrack-Nähe unsere erste Wasserschildkröte zu sehen, die nach ein paar Augenblicken mit kraftvollen Bewegungen den Weg ins offene Meer suchte. Nach aufregenden 45 Minuten waren wir zurück am Strand und schon kurze Zeit später saßen wir wieder auf dem Moped in Richtung Padang Bai.
In Padang Bai blieben wir noch zwei Tage, die wir hauptsächlich am Strand verbrachten, ehe wir uns zu unserem nächsten Ziel Gili Air, Lombok, mit der Fähre aufmachten.



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