LAOS II – WASSERFALL, WASSERSCHLACHTEN UND DER MEKONG

4 05 2011

LUANG PRABANG:
Mit unserem Touristenvisum für Thailand in der Tasche machten wir uns mit dem Nachtbus auf nach Luang Prabang. Wir kamen zufällig bei einem deutschsprechenden Gasthausbesitzer unter. Er hat in den 70er Jahren mittels eines Stipendiums eine technische Schule in Dortmund besucht. Danach arbeitete er in Bochum, Kiel und unfassbarerweise auch im Trierer Wasserwerk! Er lernte in Deutschland die Grundzüge der Stromgewinnung aus der Wasserenergie kennen. Dadurch konnte er als Ingenieur in Laos diese Technik mit aufbauen. Zuletzt war er 2006 in Deutschland und sein Deutsch ist wirklich brillant. Bei unseren Unterhaltungen lichteten wir auch das Geheimnis über das traditionelle laotische Bier, Beerlao, das nach deutscher Brauweise gebraut wird. Der Schwiegersohn unseres Gastgebers ist der Braumeister von Beerlao in Vientiane und er hat die Brauweise in Deutschland in einer regionalen Brauerei gelernt. Der einzige Unterschied sei, wie wir vorher bereits erfahren hatten, dass anstatt unserem gewohnten Hopfen einfach Reis verwendet wird. Kein Wunder, dass uns Beerlao so gut schmeckt!
Luang Prabang ist ein schmuckes Städtchen direkt am Mekong gelegen, dessen Stadtkern aus alten Häusern der französischen Kolonialzeit und buddhistischen Tempeln besteht. Nach einigen Tagen entschieden wir uns bis zum Ende unseres Laos-Aufenthalts in Luang Prabang zu bleiben. Denn am 14. April begann das dreitägige buddhistische Neujahrsfest in Laos, Thailand und Kambodscha und Luang Prabang ist als Mittelpunkt der laotischen Feierlichkeiten bekannt – das wollten wir uns nicht entgehen lassen!
Die Tage zuvor verbrachten wir mit Stadterkundungen. Wirklich schön, was unsere französischen Freunde hier alles so errichtet haben. Zu dem französischen Baustil kommen die vielen Tempelbauten – zurecht gehört es zum UNESCO Weltkulturerbe!. Es erinnert absolut nichts daran, dass diese Stadt in einem Dritte-Welt-Land liegt!

Einen sehr schönen Ausflug machten wir zum Wasserfall Tat Kuang Si und dem sich nebenan befindenden Bärenschutzzentrum. Auf dem Weg dorthin bekamen wir schon die ersten Eindrücke vom Neujahrsfest zu spüren, während dessen sich bei jeder Gelegenheit mit Wasserbomben, -pistolen oder auch gerne -eimern gegenseitig nass gemacht wird. Jedenfalls waren wir schon ganz schön nass bevor wir den Wasserfall erreichten, da insbesondere die Kinder am Straßenrand mit Wasser bewaffnet nur so auf die offenen Touristentaxis warteten. Zuerst machten wir einen kleinen Rundgang bei den Bären, die zumeist ganz entspannt in für sie eingerichteten Hängematten lagen. Die Bären werden hier zum eigenen Schutz gehalten, da insbesondere in Thailand der Bären-Gallensaft immer noch als Heilmittel gilt. Dieser wird Bären in Gefangenschaft – meist in Käfighaltung – mittels einer regelmäßigen, schmerzhaften Prozedur aus der Galle entnommen und auf dem Schwarzmarkt für teures Geld verhökert. Nach einem Rundgang um den oberen Teil des tat Kuang Si nahm Christian noch ein kühles Bad am Fuße des Wasserfalls. Es ist wirklich ein tolles Fleckchen Erde.

Das Neujahrsfest in Luang Prabang wird in der Stadt mit endlosen Autokorsos, Wasserschlachten, einem riesigen Volksfest und der Wahl zur Miss Luang Prabang mit Fernsehübertragung gefeiert. Außerdem können sowohl Einheimische und Thai, die extra für das Fest anreisen, als auch Traveller auf einer Sandbank auf dem Mekong feiern. Dabei wird sich mit Farbe, Öl, Mehl und Wasser beschmiert und beschossen, was das Zeug hält. Jeder gegen jeden. Zwischen den Schlachten wird sich mit Bier entspannt und u. a. mit „Junglefood“ gestärkt. Christian probierte auch zum ersten Mal vom Junglefood und fand die gerösteten, gegrillten und gekochten Käfer, Schaben, Raupen usw. gar nicht mal so schlecht.

MEKONG-BOOTSTRIP ZUR THAI-GRENZE:
Das sogenannte Slow-Boat ist eine gute Möglichkeit, um die wunderschöne Umgebung am Mekong-Fluss zu genießen und sich gleichzeitig zur thailändischen Grenze in Huay Xai zu bewegen. Um rechtzeitig in Thailand zu sein, machten wir uns am 2. Tag der Neujahrsfeierlichkeiten auf den Weg. Wir erlebten zwei entspannte Tage (mit Übernachtungsstopp in Pakbeng) in umfunktionierten Autositzen auf dem Boot, was mit ca. 40kmh den Mekong entlang tuckerte. Dabei konnten wir das Alltagsleben der Einheimischen am Fluss beobachten: Fischer mit Netzen und Angeln, Muschelsammler, Elefanten beim Holzrücken.



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