AUSTRALIENS ZENTRALE OSTKÜSTE – WIEDERSEHENSFREUDE, WALFANG UND SONNENSTAAT
5 08 2011NEWCASTLE:
Direkt an der Central Coast entlang fuhren wir von Sydney nach Newcastle. Dort trafen wir die Familie von Christians ehemaliger Mitbewohnerin Yolanda, die er seit seines fünfmonatigen Aufenthalts vor sechs Jahren nicht mehr gesehen hat. Wir wurden gleich super aufgenommen und waren trotz aller Camper-Lust froh in einem richtigen Bett liegen zu können. Wir erkundeten am nächsten Tag Newcastle mit seinem wirklich schönen Küstenbereich. Yolanda kam wegen ihres Jobs erst am zweiten Abend zu uns und wir freuten uns – insbesondere natürlich Christian – sie nach so langer Zeit wiederzusehen. Klar, dass viel über die vergangenen Zeiten geredet wurde! Bevor wir Newcastle tags darauf wieder verlassen mussten, fuhren wir mit Yolanda noch in den nahegelegenen Tierpark und machten nähere Bekanntschaft mit der heimischen Tierwelt, u. a. mit Koalas, Kängurus und Wallabies („kleinen“ Kängurus), Emus und vielen unterschiedlichen Papageien.
BYRON BAY UND GOLD COAST:
Auf dem bisherigen Trip hatten wir schon immer sehnsüchtig die vor allem an der Küste überall präsenten, öffentlich zugänglichen Barbequestellen bemerkt, die uns unheimliche Lust aufs Grillen machten. In Byron Bay war es soweit, das Wetter wurde langsam sonniger und wärmer und somit bereiteten wir alles für unser erstes Barbeque vor. Da Byron Bay ein beliebtes Urlaubsziel und Anziehungspunkt für Surfer und damit auch Camper-Reisende ist, war es unmöglich in Ortsnähe einen „freien“ Platz zum Übernachten zu finden. So grillten und übernachteten wir gleich erstmalig auf einem Campingplatz. Byron Bay stand früher für ein alternatives Flair, von dem heute noch vereinzelt etwas zu erkennen ist – ein trotz allem Tourismus sehr gemütlicher Ort, der zum Verweilen einlädt. Außerdem gelangt man hier – vorbei am bekannten Leuchtturm von Byron Bay – an den östlichsten Punkt Australiens. Von dort aus sahen wir auch nach langem „Hinterherreisen“ unsere ersten Buckelwale! Endlich konnten wir wie einst Käpt’n Ahab bei Moby Dick ausrufen: „Wal, da bläst er!“ 😉 Wirklich toll, die riesigen Meeressäuger von ca. 200-300 Metern Luftlinie zu beobachten.
Entlang der Gold Coast machten wir uns auf den Weg nach Brisbane und fuhren kurz vor Surfers Paradise über die Grenze in den Bundesstaat Queensland. Wir planten in Surfers Paradise zumindest einen richtigen Stopp einzulegen. Jedoch hat sich der Ort seit Christians letztem Aufenthalt vor sechs Jahren noch großstädtischer entwickelt und beeindruckte uns eher negativ mit seinen riesigen Hochhäusern und Hotelkomplexen. Wir ergriffen daher schnell die Flucht.
BRISBANE:
Brisbane, die sonnigste der australischen Metropolen mit ihren ca. 1,8 Mio. Einwohnern, machte bei unserem Besuch ihrem Ruf alle Ehre. Wir machten einen Tagesausflug mit unserem Camper mitten in die Hauptstadt Queenslands. Aufgrund des Sonntags war die Stadt relativ ruhig. Ausnahmen waren die Fußgängerzone in der Queen St Mall, in der die Geschäfte geöffnet hatten und die South Bank Parklands, in der die Einheimischen grillten, spazieren gingen oder sich im öffentlich zugänglichen Badebereich bereits abkühlten. Nach dem Shoppen in der Fußgängerzone machten wir uns auf einen Rundgang an Casino und City Hall vorbei auf die andere Seite des Brisbane Flusses zur South Bank und zurück. Die Spuren von Queenslands und damit auch Brisbanes Hochwasser am Jahresanfang sind dort noch deutlich zu sehen. Trotz dieses Rückschlages wird offensichtlich weiterhin gebaut und umstrukturiert – man merkt an jeder Ecke, dass es Australiens Wirtschaft gut geht! Bei unserer Fahrt aus der Stadt machten wir noch einen kurzen Stopp an der Story Bridge, die mit ihrem martialischen Stahlgebilde von 1940 der Stadt ein historisches und stolzes Flair verleiht.
GLASS HOUSE MOUNTAINS:
Weiter ging unser Weg über einen kleinen Abstecher in die Glass House Moutains, wo wir von einem Aussichtspunkt die getrennt stehenden, seltsam geformten Felsen – die Überreste ehemaliger Vulkane sind – bewunderten. Mount Beerwah ist mit 556 Metern der höchste von ihnen, wobei es insbesondere Kristin der nahezu alleinstehende Mt Coonowrin angetan hat. Nach einem kurzen Spaziergang auf einem Rundpfad ging es auch schon weiter in Richtung des nahegelegenen Australia Zoo. Dieser wurde von dem sog. Crocodile Hunter Steve Irwin gegründet. Seit seinem tödlichen Unfall mit einem Stachelrochen 2006, als er versuchte auf diesem durchs Meer zu reiten, wird der private Tierpark von seiner Frau und seinen beiden Kindern betrieben. Aufgrund des Eintrittspreises von 60$ p. P. entschieden wir uns gegen einen Besuch und machten vor dem Eingang wieder kehrt.
SUNSHINE COAST:
Ein paar Tage zum Relaxen planten wir nach den immer wechselnden Orten und Eindrücken der letzten Wochen an der Sunshine Coast. Da Christian an der hiesigen Universität vor sechs Jahren für ein Semester studierte, wollte gerade er ein paar Tage in der alten Heimat verbringen. Zuerst wollten wir aber die alte Wirkungsstätte besichtigen. Einige Veränderungen hatte Yolanda bereits angekündigt. Christian wunderte sich jedoch über die vielen Neubauten, insbesondere im Bereich Sport. Dazu gehören unzählige mit Flutlicht ausgestattete Sportfelder. Der alte Kern des Campus-Bereichs blieb von Umbaumaßnahmen weitestgehend unberührt. Für die wachsende Studentenzahl wurde ein zusätzlicher Kantinenbereich geschaffen sowie ein großer, drei geteilter Busbahnhof. Vor sechs Jahren gab es hier lediglich eine kleine Unterstellmöglichkeit für auf den Bus wartende Studenten. Die recht zahmen Kängurus, die früher auf dem Uni-Rasen herum sprangen, konnten wir an diesem Tag vereinzelt finden. Nach der Uni machten wir noch einen Abstecher zur nahegelegenen Unterkunft UniCentral, in der Christian wohnte. Hier schien die Zeit stehen geblieben zu sein – alles ist beim Alten und weiterhin in gutem Zustand, sodass es für Christian auch kein Problem war, sein altes Apartment Nr. 75 wiederzufinden.
Die kommenden zwei Tage verbrachten wir weiterhin an der Sunshine Coast, wo wir schöne Plätze zum BBQ fanden. Bei einem wollte uns doch glatt ein sog. Water Dragon (eine ca. 50cm große Echse) Gesellschaft leisten, als er wohl unsere bratenden Kartoffelspalten genauso appetitlich fand wie wir… Mit Marcoola und Peregian Beach hatten wir ruhige Orte zum Übernachten. In Marcoola verbrachten wir einige Stunden mit einem netten Australier russischer Abstammung, dessen Angebot einer heißen Dusche wir nach einigem Zögern dann doch gerne annahmen. 🙂
Liebe Kristin, lieber Christian,
habe nach einiger Zeit gerade mal wieder Eure Einträge gelesen. Bali muss ein absoluter Traum gewesen sein (zumal mit Schwesterchen-Besuch), aber auch die Berichte/Fotos von Australien sind toll. So stellt man sich dieses Land vor: Viel Natur, wenig Menschen, Strand, Meer, Küste…Schön!! Ich bekomme mal wieder richtig Fernweh, wenn ich das alles so sehe! Genießt es, genießt es, genießt es!!!! Dicke Umarmung aus München, Eure Giadda